Emma Brandt und Elias Homberg gehen als Freiwillige nach Tansania

An das Essen wird sie sich noch gewöhnen müssen: „Reis mit Bohnen gehört nicht zu meinen Lieblingsgerichten“, sagt Emma Brandt. Zum Glück gibt es in Tansania noch Alternativen: „Reis mit Fisch zum Beispiel“, ergänzt die 18-Jährige mit einem Lachen. Zeit zum Gewöhnen wird die frisch gebackene Abiturientin haben: Am 9. Juli fliegt die Münsteranerin nach Tansania, wo sie in der Stadt Iringa ein Jahr lang als Freiwillige des Bistums Münster mitarbeiten wird.


Ihr Einsatzort: das Matumaini Center. Dort werden Frauen, die wegen ihrer unehelichen Kinder verstoßen wurden, zu Schneiderinnen ausgebildet. Emma Brandt wird sich um die Kinder kümmern und die Frauen in Englisch und Mathe unterrichten – auf Swahili, der Landessprache in Tansania. Regelmäßig paukt die junge Frau schon jetzt Vokabeln und lernt die Grammatik, ihr Grundsatz aber lautet „learning by doing, und zur Not helfen auch Hände und Füße“. Gemeinsam mit drei weiteren Freiwilligen des Bistums Münster wird Emma Brandt in einer Wohngemeinschaft wohnen.


Einer von ihnen ist Elias Homberg. Der 18-Jährige wird in der Schule auf dem Gelände Sport- und Computerunterricht geben. Unter den Schülern der englischsprachigen Einrichtung sind bis zu 15 Prozent Waisenkinder. Nachmittags werden die Freiwilligen in einem Waisenhaus arbeiten. Für den Münsteraner, der ebenfalls vor wenigen Tagen das Abitur erfolgreich bestanden hat, stand der Entschluss, ins Ausland zu gehen, schon lange fest: „Mein Bruder hat es mir vorgemacht. Er kam so begeistert von seinem Einsatz wieder, dass mich das Reisefieber gepackt hat“, berichtet Elias Homberg. Die Wochenenden und natürlich die Ferien möchten er und die anderen Freiwilligen nutzen, um Tansania und das Umland kennenzulernen.
Gemeinsam mit den 27 anderen Freiwilligen aus dem Bistum haben sich Emma Brandt und Elias Homberg in den vergangen Monaten intensiv auf den Auslandsaufenthalt vorbereitet: „Wir sind eine tolle Truppe und untereinander gut zusammengewachsen“, sagt der 18-Jährige und denkt dabei beispielsweise an einen Tag im Hochseilgarten in Dülmen. Bei mehrtägigen Seminaren in Berlin und Münster haben sie in der Gruppe darüber gesprochen, was es in Tansania zu beachten gilt.


Profitiert haben sie dabei von den Erfahrungen ehemaliger Freiwilliger: „Ich fühle mich gut vorbereitet, weil ich das Gefühl habe, durch ihre Erzählungen schon einen kleinen Einblick bekommen zu haben“, sagt Emma Brandt. Dennoch, davon ist sie überzeugt, wird sie das eine oder andere Tief zwischendurch einholen, wenn sie an Familie oder Freunde denkt: „Darum freue ich mich besonders auf die Arbeit mit Kindern, denn Kinder geben einem viel zurück und sorgen für Ablenkung.“


Viel Zeit für Nervosität bleibt nicht mehr, denn bis zur Abreise am Montag, 9. Juli, ist noch viel zu tun. Die Visumsanträge laufen ebenso wie die Impfungen. Doch selbst ihre Flugangst kann die Vorfreude von Emma Brandt nicht trüben: „Ich freue mich darauf, ein neues Land, eine neue Kultur kennenzulernen und selbstständiger zu werden“, sagt sie. Und Elias Homberg nennt noch ein weiteres Höhepunkt für alle Freiwilligen aus den afrikanischen Staaten: „Weihnachten auf Sansibar. Ganz anders als in Deutschland, aber bestimmt ein Erlebnis.“


Informationen zum Freiwilligendienst im Bistum Münster gibt es im Internet unter www.bistum-muenster/auslandsdienste.

Text: Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann