Lara Bender engagiert sich ein Jahr als Freiwillige in Tansania

Lara Bender ist glücklich und voller Vorfreude. Natürlich macht sich auch ein bisschen Wehmut breit. Aber der Entschluss steht fest und damit geht für sie ein Traum in Erfüllung. Am 9. Juli setzt sich die 18-Jährige in den Flieger, der sie nach Tansania bringt. Das nächste Jahr verbringt die Abiturientin gut 11.000 Kilometer entfernt von ihrem Zuhause in Ottmarsbocholt. „Das wollte ich schon lange. Ich habe die Interneteinträge der Freiwilligen verfolgt, die sich in Tansania engagieren“, erzählt sie. Einige kennt sie sogar, denn aus der Region machen sich viele junge Menschen auf den Weg, um über das Bistum Münster einen Freiwilligendienst in Afrika oder Lateinamerika zu absolvieren.


Tansania war das Land, das auf ihrer Wunschliste ganz oben stand. „Ich spreche zwar ein bisschen Spanisch, aber seit ich eine Dokumentation über Tansania gesehen habe, stand mein Entschluss fest, nach Afrika zu gehen“, berichtet sie. Nun büffelt Bender eine neue Sprache: Kisuaheli. „Einige Ehemaligen unterrichten uns, damit wir schon mal eine Basis haben, wenn wir ankommen“, sagt Bender. Insgesamt fühlt sie sich durch die zwei Seminare, an denen sie gemeinsam mit weiteren 28 Freiwilligen teilgenommen hat, bestens vorbereitet. „Ich gehe mit einer positiven Aufregung und Freude und weniger mit Angst nach Tansania, denn wir haben im Vorfeld viel erfahren“, verrät sie.


Ein Jahr lang wird sie in Iringa an einer Vor- und Grundschule als Aushilfslehrerin Sport unterrichten und den IT-Lehrer unterstützen. „Zudem können wir noch verschiedene AG’s anbieten“, berichtet Bender. Gemeinsam mit drei weiteren Freiwilligen wird sie auf dem Gelände, auf dem es auch noch ein Waisenhaus gibt, leben. „Das Projekt ist gut entwickelt, denn es besteht schon seit 2002. Die ersten Freiwilligen aus dem Bistum haben noch beim Bau der Schule geholfen“, weiß sie. Ihre Familie hat sie bereits vorgewarnt, dass sie sich nicht jeden Tag über das Handy melden wird, auch wenn die Technik vieles möglich macht. „Ich finde es wichtig, anzukommen. Und das funktioniert nur, wenn ich mich auf die Menschen vor Ort einlasse und nicht in Gedanken zu Hause bin.“


Doch natürlich wird sie ihre Familie und ihren Freund vermissen. Und noch etwas: das Tanzen in der Karnevalsgarde. „Ich bin in Ottmarsbocholt mit dem Karneval groß geworden und mit meiner Tanzgarde sehr verwachsen“, gibt sie zu. Doch sie hat schon eine Idee, wie sie dem Heimweh zur närrischen Zeit entgegenwirken kann. Sie plant, den Karneval einfach mit nach Iringa zu nehmen. „Ich kann mir vorstellen, mit den Kindern und den anderen Freiwilligen einige Tänze einzuüben, Kostüme zu basteln und am Rosenmontag zu feiern“, verrät sie.


Und ganz auf ihre Eltern und ihre zwei Jahre jüngere Schwester muss sie wahrscheinlich auch nicht verzichten. „Sie überlegen, ob sie in den Osterferien nach Tansania kommen und mich in Iringa besuchen, denn sie wollten immer schon mal nach Afrika.“ Doch nun geht es erst einmal allein los.


Wie auch die jetzigen Freiwilligen plant das neue Team ebenso, weiter über das Internet von ihrem Dienst, den Menschen und dem Leben vor Ort zu berichten. Zu lesen ist der Blog unter https://welcometoiringa.wordpress.com.

 


Text: Bischöfliche Pressestelle/Michaela Kiepe