Lea Zangerl und Lars Schlüter werden ein Jahr lang einen Freiwilligendienst in der Dominikanischen Republik absolvieren

Das Fahrrad wird Lars Schlüter im kommenden Jahr nur selten brauchen. „Das wird eine große Umstellung für mich als Münsteraner“, sagt er und lacht. Und Lea Zangerl weiß schon jetzt, dass sie Vollkornbrot vermissen wird. Noch vieles mehr wird sich für die beiden Münsteraner ab August ändern. Dann treten die 18-Jährigen ihren Freiwilligendienst in Trägerschaft des Bistums Münster an. In der Dominikanischen Republik werden sie ein Jahr lang in sozialen Projekten mitarbeiten.

 

Für beide stand schon lange fest, dass sie nach dem Abitur ein Jahr im Ausland verbringen möchten. „Ich war während der Schulzeit für drei Monate in Australien und bin dort spürbar an mir gewachsen“, blickt Lea Zangerl zurück. Diese Erfahrung wollte die junge Frau aus Gievenbeck wiederholen – nur dieses Mal in einem spanischsprachigen Land und für einen längeren Zeitraum. Auch Lars Schlüter ist auf den Geschmack gekommen: „Meine Schwester hat an einem Austausch nach Peru teilgenommen und für einige Wochen hat eine junge Peruanerin bei uns in der Familie gelebt“, erzählt er. Fremde Kultur, andere Sprache, neue Menschen – das habe ihn gereizt. „Ein Kriterium war auch für mich die Sprache, denn Spanisch hatte ich schon als Leistungskurs in der Schule“, sagt er.

 

Gemeinsam werden die beiden ihren Dienst in San Cristóbal leisten, rund 30 Kilometer von der Hauptstadt Santo Domingo entfernt. „Wir werden dort in verschiedenen Schulen und auch in der Kirchengemeinde arbeiten“, erklärt Lars Schlüter. Nachhilfeunterricht und Englischkurse geben, Kinder- und Jugendgruppen in der Gemeinde betreuen, die Arbeit in der Krankenstation unterstützen – der 18-Jährige freut sich auf die neuen Aufgaben und bringt auch schon Erfahrung mit: „Ich gebe einem Flüchtlingsjungen, der bei uns in der Nachbarschaft wohnt, Englisch- und Mathenachhilfe“, erzählt er.


Lea Zangerl freut sich besonders auf die Arbeit mit den Kindern in der Grundschule. Auch für sie ist das nicht fremd: Seit fünf Jahren betreut sie in ihrer Heimatgemeinde eine Kindergruppe. In San Cristóbal wird die Freiwillige außerdem die Arbeit im Gesundheitszentrum unterstützen, das in einem Gebäude der Gemeinde untergebracht ist und sich jährlich um die Versorgung von rund 30.000 Patienten kümmert. „Wenn ich es richtig verstanden habe, bin ich dort ‚Mädchen für alles‘“, sagt die 18-Jährige mit einem Lachen.

 

Beide hoffen, dass ihnen auch ihre Gastfamilien Erfahrungen mit Menschen und Kultur ermöglichen werden. Dort werden sie für ein Jahr leben. „Für mich bedeutet das vor allem Sicherheit“, sagt die junge Frau. Die Struktur einer Familie sei ihnen vertraut und hin und wieder sicherlich hilfreich sein – „zum Beispiel bei Heimweh“, fügt sie hinzu. Lars Schlüter erhofft sich durch die Gastfamilie bleibende Kontakte, auch nach dem Freiwilligendienst.

 

Gemeinsam mit den 27 anderen Freiwilligen aus dem Bistum haben sich die beiden Münsteraner in den vergangen Monaten intensiv auf den Auslandsaufenthalt vorbereitet: „Wir sind gut zusammengewachsen“, sagt Lars Schlüter und denkt dabei beispielsweise an einen Tag im Hochseilgarten in Dülmen. Bei mehrtägigen Seminaren in Berlin und Münster haben sie erfahren, was es in der Dominikanischen Republik zu beachten gilt.

 

Bis zur Abreise am Donnerstag, 2. August, ist noch viel zu tun. Beide haben zwar ihr Visum schon erhalten, einige Impfungen stehen aber noch aus. Und natürlich das Abschiednehmen: „Das wird mir schwer fallen, aber es gehört dazu“, sagt Lea Zangerl und fügt hinzu: „Die Vorfreude auf das, was vor mir liegt, überwiegt.“