Für Maresa Meiners (links) und Peter Lütke Brintrup aus Warendorf geht es in wenigen Tagen für einen einjährigen Freiwilligendienst nach Ghana und Tansania.
Warendorfer wagen Perspektivwechsel
„Wir wollten unbedingt in ein afrikanisches Land“, erklären die beiden Warendorfer. Nicht nur, dass sie auf diese Weise ihre Englischkenntnisse festigen können: „Mir war es wichtig, in eine ganz andere, mir völlig fremde Kultur einzutauchen“, sagt Maresa Meiners. Die 19-Jährige und ihre drei Mitfreiwilligen werden sich im Bistum Jasikan auf vier Schulen aufteilen und dort Kindern Nachhilfe in Englisch und Mathematik geben.
Wenn nachmittags kein Unterricht auf dem Stundenplan steht, möchte die Hoetmarerin mit den Mädchen und Jungen kreativ werden. „Ich male und bastle selbst sehr gerne“, bringt Maresa Meiners so einige Ideen mit. Aber auch Fußbälle und Volleybälle hat die Abiturientin besorgt. „Ballsportarten funktionieren eigentlich immer“, geht sie auf Nummer sicher. Wohnen werden sie und die anderen drei jungen Erwachsenen aus Deutschland zusammen in einem Haus.
Auch für Peter Lütke Brintrup geht es an eine Schule. Gemeinsam mit zwei weiteren Freiwilligen wird er in Iringa an der „St. Dominic Savio Pre- and Primary School“ mitarbeiten und auf dem Campus wohnen. „Wir sind für den Sportunterricht zuständig, bieten verschiedene Arbeitsgruppen an und können uns weitere Aufgaben in der Freizeitgestaltung mit den Kindern selbst suchen“, berichtet der 17-Jährige, der vor seinem Abflug seinen 18. Geburtstag feiert. Damit er sich vor Ort gut zurechtfindet, wird er in den ersten beiden Wochen in Tansania in einem Sprachkurs die Landessprache Kisuaheli büffeln. „Auch wenn in der Schule nur Englisch gesprochen wird, wollen wir am Leben der Menschen teilnehmen und dafür ist es gut, die Sprache zumindest etwas sprechen zu können“, weiß Peter Lütke Brintrup.
Er und Maresa Meiners fühlen sich gut vorbereitet für das vor ihnen liegende Abenteuer. Bei Treffen und mehrtägigen Seminaren in Münster und Berlin haben sie und die 25 weiteren Bistumsfreiwilligen viel über ihre Einsatzländer erfahren – und sind als Gruppe zusammengewachsen. „Wir sind alle in derselben Situation, das verbindet“, haben die beiden festgestellt. Und falls es Probleme gibt, wissen Maresa Meiners und Peter Lütke Brintrup, an wen sie sich wenden können.
Viel gab und gibt es in den Wochen vor der Abreise zu erledigen. Das Touristenvisum muss noch beantragt werden, die letzte Impfung steht aus. Angst vor Heimweh haben die Warendorfer nicht. „Es wird so vielen eine Eindrücke geben und Kontakt kann man heute ja trotzdem gut halten“, wissen sie. Der Verzicht auf eine Sache wird ihnen aber vielleicht doch etwas schwerfallen, ahnen die beiden jungen Erwachsenen. „Eine Waschmaschine gibt es dort nicht, da müssen wir mit den Händen waschen“, erklären sie mit einem Lachen und fügen schnell hinzu: „Daran werden wir uns aber bestimmt schnell gewöhnen.“