19-jährige Sendenhorsterin absolviert Freiwilligendienst in Uganda

Judith Hoffmeister: „Afrika fasziniert mich“

Das Visum muss Judith Hoffmeister noch beantragen. „Das scheint aber unkompliziert zu sein und ein bisschen Zeit habe ich ja noch.“ Gut vier Wochen noch, um genau zu sein. Dann startet die 19-Jährige in ihr einjähriges Abenteuer nach Uganda.

 

Judith Hoffmeister absolviert einen Freiwilligendienst im Ausland, der vom „weltwärts“-Programm über das Bistum Münster unterstützt wird. Mehr als 6000 Kilometer werden sie von ihrer Familie und ihren Freunden in Sendenhorst trennen.


Dass sie nach ihrem Abitur am Gymnasium Wolbeck ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolvieren möchte, stand für Judith Hoffmeister schon früh fest. Der Gedanke, dies im Ausland zu verbringen, entwickelte sich später. „Afrika fasziniert mich einfach, die Lebensweise der Menschen, die Natur – es wird anders sein als in Deutschland“, ist sie sich sicher. Genau darin liegt der Reiz für die Sendenhorsterin, die in dem vor ihr liegenden Jahr ihren Horizont erweitern und die eigenen Grenzen kennenlernen möchte. Stundenlange Recherchen, welcher Anbieter für Freiwilligendienste im Ausland der passende ist, liegen hinter Judith Hoffmeister. „Eine Nachbarin hat mich auf die Idee gebracht, mich über das Angebot des Bistums zu informieren“, erinnert sich die 19-Jährige, die bis vor kurzem viele Jahre lang Messdienerin in Albersloh war.


In Lukumbi im Distrikt Nakaseke wid sie mit einer weiteren Freiwilligen, Samira Schulte aus Haltern am See, das Schulprojekt „Ewaldi Children Education Fund“ unterstützen. Es ermöglicht Kindern eine Schulbildung, die aus sozial schwachen Verhältnissen stammen oder Waisen sind. „Wir haben viele Möglichkeiten uns einzubringen“, freut sich Judith Hoffmeister auf die Vielfalt. Rund 150 Kinder wohnen im Internat, weitere Kinder, deren Schulweg nicht so lang ist, kommen täglich auf das Gelände, um Kindergarten oder Schule zu besuchen. „Wir können uns in der Betreuung der Jüngsten engagieren, im Unterricht oder in der Nachhilfe“, sagt die Sendenhorsterin. Aber auch Freizeitangebote für die Internatskinder seien gefragt, zum Beispiel basteln, backen oder Volleyball. Judith Hoffmeister, begeisterte Tänzerin von Modern Dance und Ballett, kann sich außerdem vorstellen, mit den Kindern zu tanzen. „Da kann ich bestimmt noch was von ihnen lernen“, freut sie sich auf afrikanische Rhythmen.


Bei Treffen und mehrtägigen Seminaren in Münster und Berlin hat sich Judith Hoffmeister gemeinsam mit 25 weiteren Freiwilligen intensiv auf den Auslandsaufenthalt vorbereitet. „Ich habe dabei viel über mich selbst gelernt und einen differenzierten Blick auf das, was vor mir liegt, bekommen“, berichtet die 19-Jährige. Besonders hebt sie den Zusammenhalt in der Gruppe hervor: „Man merkt, dass man mit seinen Gefühlen und Ängsten nicht allein ist.“ Dankbar ist Judith Hoffmeister auch für die Unterstützung der Ehemaligen. Eine Freiwillige, die derzeit im Projekt in Uganda ist, wird der Sendenhorsterin und ihrer Mitfreiwilligen in den ersten Tagen alles vor Ort zeigen, bevor sie die Rückreise nach Deutschland antritt.
„Die Vorfreude überwiegt“, sagt Judith Hoffmeister, auch wenn in den kommenden Wochen das Abschiednehmen eine große Rolle spielen wird. Doch sie weiß: Dank der modernen Kommunikationsmittel – und falls das afrikanische Internet es zulässt – ist es möglich, den Kontakt zu halten. Und in der zweiten Hälfte ihres Freiwilligendienstes erwartet die Sendenhorsterin heimischen Besuch: Ihre Eltern und ihre beiden Schwestern wollen nach Uganda kommen und sich anschauen, wo die Tochter und große Schwester das Jahr verbringt.

Das Visum muss Judith Hoffmeister noch beantragen. „Das scheint aber unkompliziert zu sein und ein bisschen Zeit habe ich ja noch.“ Gut vier Wochen noch, um genau zu sein. Dann startet die 19-Jährige in ihr einjähriges Abenteuer nach Uganda.