Ihren Minijob hat Lea Pösentrup schon gekündigt. In den kommenden Wochen möchte die 19-Jährige noch viel Zeit mit Familie und Freunden verbringen, bevor sie am 10. August in ihr einjähriges Abenteuer nach Ruanda startet.
Lea Pösentrup zieht es in die weite Welt
Ihren Minijob hat Lea Pösentrup schon gekündigt. In den kommenden Wochen möchte die 19-Jährige noch viel Zeit mit Familie und Freunden verbringen, bevor sie am 10. August in ihr einjähriges Abenteuer nach Ruanda startet. Die Lippborgerin absolviert einen Freiwilligendienst im Ausland, der vom „weltwärts“-Programm über das Bistum Münster unterstützt wird. Mehr als 6000 Kilometer werden sie von ihrer Familie und ihren Freunden im Kreis Soest trennen. Dass es für sie nach dem Abitur am Evangelischen Gymnasium in Lippstadt ins Ausland geht, stand für Lea Pösentrup schon früh fest. „Reisen und die Welt entdecken liegt in meiner Familie“, berichtet sie von Austausch-Programmen, an denen ihr Vater teilgenommen hat, und von Aufenthalten ihres Onkels in Afrika. Nach Amerika sollte es gehen, war sie als Teenager überzeugt. „Der amerikanische Traum, das Highschool-Leben, das hat mich als 14-Jährige total angesprochen“, erinnert sie sich. Doch ihre Meinung änderte sich im Laufe der Jahre. „Einen Perspektivwechsel bekomme ich am ehesten in Afrika und nicht in Ländern, die westlich geprägt sind, so wie ich es schon kenne“, begründet sie ihre Entscheidung. In Ruanda wird sie in Kigali, der Hauptstadt mit mehr als einer Million Einwohnerinnen und Einwohnern, wohnen. „Das wird eine große Umstellung zu meinem bisherigen Leben in Lippborg“, sagt Lea Pösentrup lachend. Zusammen mit einer weiteren Freiwilligen wird sie in einer Schule für Kinder mit körperlicher und geistiger Behinderung mitarbeiten, das Lehrerkollegium unterstützen und nach Schulschluss Spielangebote machen – je nach den körperlichen und geistigen Möglichkeiten der Kinder. Genauere Informationen gibt es für die jungen Erwachsenen aus dem Bistum vor Ort. Beim Einleben helfen werden ihnen die Vorjahres-Freiwilligen, mit denen sie noch eine Woche gemeinsam in Kigali sein werden: „Sie werden uns auch Tipps für den Alltag geben.“ Der Umgang mit Kindern mit Behinderung ist der 19-Jährigen nicht fremd. Bei einem Praktikum in einer integrativen Tagesstätte konnte sie schon erste Erfahrungen sammeln. „Stand jetzt möchte ich später gerne in diesem Bereich arbeiten“, gibt Lea Pösentrup einen Ausblick. Sorgen, wie es in Ruanda mit der Verständigung klappen wird, hat sie nicht. „Mit Englisch und Französisch kommt man bei den Erwachsenen auf jeden Fall weiter.“ Und für die Kommunikation mit den Kindern werden ihre Mitfreiwillige und sie die wichtigsten Wörter und Sätze der Landessprache Kinyarwanda lernen. Ohnehin fühlt sich Lea Pösentrup durch Treffen und mehrtägige Seminare in Münster und Berlin gemeinsam mit 25 weiteren Freiwilligen gut auf den Auslandsaufenthalt vorbereitet. „Ich habe dabei viel über mich selbst gelernt und einen differenzierten Blick auf das, was vor mir liegt, bekommen“, berichtet die Lippborgerin. Besonders hebt sie den Zusammenhalt in der Gruppe hervor: „Man merkt, dass man mit seinen Gefühlen und Ängsten nicht allein ist.“ Ihre Familie und ihre Freunde wird Lea Pösentrup trotzdem vermissen, da ist sie sich sicher. Aber dank moderner Kommunikationsmittel lässt sich der Kontakt auch über tausende Kilometer hinweg problemlos halten, weiß sie. Und auf das Frühjahr 2023 freut sie sich schon jetzt: „Dann kommen mich meine Eltern in Ruanda besuchen.“ Bildunterschrift: Lea Pösentrup aus Lippborg geht als Freiwillige über das Bistum Münster nach Ruanda. Foto: Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann