Liv Winkler fliegt nach Tansania

Liv Winkler und die anderen drei Bistumsfreiwilligen werden an einer Grundschule das Lehrerkollegium unterstützen. Beispielsweise im Sportunterricht und in verschiedenen Arbeitsgruppen: „Wir sollen keine Lehrer ersetzen“, betont die Velenerin. Nach Schulschluss gibt es Spiel- und Freizeitangebote für die Sechs- bis 12-Jähringen. Die Velenerin und ihre Mitfreiwilligen werden auf dem Campus leben. An das ausschließlich kalte Wasser beim morgendlichen Duschen wird sich Liv Winkler gewöhnen müssen, genauso wie an das Essen in Tansania.

Beim Einleben helfen werden den Neuen die ehemaligen Freiwilligen, die zurzeit in dem Projekt mitarbeiten und mit denen sie zwei Wochen gemeinsam in Iringa sein werden. Schon jetzt sind sie im engen Austausch: „Sie geben uns Tipps für den Alltag und haben auch schon eine Packliste geschickt.“

In den zurückliegenden Monaten wurden die 25 Bistumsfreiwilligen, die in Afrika und Lateinamerika eingesetzt sind, von den Mitarbeitenden der Fachstelle Weltkirche auf ihren Einsatz vorbereitet. Die Seminare mit Fachleuten und die gemeinsamen Unternehmungen wie ein Tag im Hochseilgarten in Dülmen haben den Zusammenhalt der Gruppe gestärkt. „Wir sind eine tolle Gemeinschaft, in der wir uns gut betreut fühlen“, sagt die Velenerin.

Zwar sprechen die meisten Kinder in der Schule gut Englisch, doch um sich mit den Einheimischen verständigen zu können, lernen Liv Winkler und die anderen Kisuaheli, die am weitesten verbreitete Umgangssprache in Tansania. Nach einem einwöchigen Sprachkursus gleich zu Beginn steht ihnen in der ersten Zeit ein Sprachlehrer zur Seite: „Ansonsten muss es erst einmal alles mit Händen und Füßen gehen“, zeigt sich die junge Frau pragmatisch.

Viel gab und gibt es in den Wochen vor der Abreise zu erledigen. Visum und Kreditkarte mussten beantragt werden. Gegen mögliche Erkrankungen sind alle Freiwilligen vor dem Abflug selbstverständlich geimpft. Angst vor Heimweh hat die Liv Winkler nicht. „Wir werden bestimmt so viel erleben, dass wir keine Zeit für trübe Gedanken haben“, vermutet sie. Trotzdem wird sie ihre Familie und Freunde vermissen. Aber Dank Skype, WhatsApp und anderen Kommunikationsplattformen lässt sich heute auch über tausende Kilometer Kontakt halten. Und ganz „Old School“: Ein paar Erinnerungsstücke an die Daheimbleibenden gehören auf jeden Fall in ihren Koffer. Vielleicht kommt die Familie die junge Velenerin besuchen. Die Osterferien sind dafür schon angepeilt.

Besonders gespannt ist Liv Winkler, die gerade ihren Abschluss am Coesfelder Pius-Gymnasium gemacht hat und in ihrer Freizeit Volleyball spielt, auf die vielen neuen Menschen, denen sie in den kommenden Monaten begegnen wird. Und natürlich auf die fremde Kultur. Fest steht für sie, dass Afrika sie weiterbringen wird: „Ich freue mich darauf, über mich hinauszuwachsen, mich weiterzuentwickeln und Neuem zu begegnen.“

Gudrun Niewöhner

Nach dem Abi ins Ausland... Das war schon lange Liv Winklers großer Wunsch. Am 13. Juli hebt das Flugzeug ab, das die junge Velenerin nach Ostafrika bringt. In Iringa wird die 18-Jährige ein Jahr lang einen Freiwilligendienst machen, der vom „weltwärts“-Programm über das Bistum organisiert wird.