Handschuhe werden sie beide auf jeden Fall in den Koffer packen. Handschuhe für Südafrika? „Ja, es kann schon ordentlich kalt werden“, wissen Ann-Kathrin Damm und Tessa Ahlers von ihren Vorgängern. Die jungen Frauen aus Borken-Weseke und Billerbeck sind gut vorbereitet für ihr bevorstehendes Abenteuer.
Nach dem Abitur am Gymnasium Mariengarden in Burlo beziehungsweise der Friedensschule in Münster fliegen sie am 4. August als Freiwillige des Bistums Münster nach Südafrika, um dort in einem sozialen Projekt mitzuarbeiten.
In einem Waisenheim in Nkandla werden die beiden Abiturientinnen Kinder im Vorschulalter betreuen. Das Haus wird von deutschen Ordensschwestern geführt, bei denen die jungen Frauen auch untergebracht sind. Welche Aufgaben genau auf sie zukommen werden und wie ihr Alltag aussehen wird, erfahren die Freiwilligen vor Ort. „Ich bin schon sehr gespannt, Neues zu entdecken und viele Menschen kennenzulernen, die in Südafrika alle sehr freundlich und offen sein sollen“, sagt Tessa Ahlers.
Gemeinsam mit 27 anderen Freiwilligen aus dem Bistum haben sich die jungen Frauen bei Vorbereitungstreffen und mehrtägigen Seminaren in Berlin und Münster intensiv auf den Auslandsaufenthalt vorbereitet: „Wir sind eine tolle Gemeinschaft, in der wir uns aufgehoben und prima betreut fühlen.“ Falls es Probleme gibt, wissen Ann-Kathrin Damm (18) und Tessa Ahlers (19), an wen sie sich wenden können. In der Gruppe haben sie darüber gesprochen, wie bei interkulturellen Konflikten am besten zu reagieren ist und was es in Südafrika zu beachten gilt. Alle Situationen ließen sich im Vorfeld sicher nicht durchspielen, doch von den Erfahrungen ehemaliger Freiwilliger können sie profitieren. „Wenn man eingeladen ist und nicht viel isst, gilt das als Beleidigung gegenüber den Gastgebern“, haben sich Ann-Kathrin Damm und Tessa Ahlers für die nächsten Monate gemerkt.
In ihrer bisherigen Freizeit haben sich die jungen Frauen als Trainerin und Gruppenleiterin in der Kinder- und Jugendarbeit engagiert. Das dabei gesammelte Wissen nehmen sie mit nach Südafrika.
Sorgen um die Kommunikation machen sich die Freiwilligen nicht. Englisch sprechen sie nahezu perfekt: „Der Rest geht mit Händen und Füßen.“ Gerne würden sie auch Zulu lernen, eine Bantusprache, die in Südafrika weit verbreitet ist.
Viel gab und gibt es in den letzten Wochen vor der Abreise zu erledigen. Visum und Kreditkarte mussten beantragt, Impftermine eingehalten werden. Angst vor Heimweh haben die beiden Frauen nicht. „Wir werden bestimmt so viel erleben, dass wir keine Zeit für trübe Gedanken haben“, vermutet Ann-Kathrin Damm. Trotzdem sind sie sich sicher, dass sie die Familie und Freunde vermissen werden: „Vor allem an Weihnachten“, glaubt Tessa Ahlers. Aber dank Skype, Whatsapp und anderen Kommunikationsplattformen lässt sich heute auch über tausende Kilometer ganz einfach der Kontakt halten.
Die Wochenenden und natürlich die Ferien wollen die Freiwilligen nutzen, um Land und Leute kennenzulernen. Kapstadt und Johannesburg stehen fest auf dem Programm für einen Wochenendtrip.
Eltern und Geschwister haben außerdem schon ihren Besuch angekündigt. Zusammen wollen sie Südafrika erkunden.