Nach dem Abitur für ein paar Monate ins Ausland... Das war schon lange Rieke Gehlings großer Wunsch. Am liebsten wollte die junge Stadtlohnerin nach Afrika. Und genau dorthin, nach Ruanda, fliegt die 18-Jährige am 10. August.
Rieke Gehling geht als Freiwillige für ein Jahr nach Ruanda
Gespannt auf Land und Leute – und die neue Schule
Nach dem Abitur für ein paar Monate ins Ausland... Das war schon lange Rieke Gehlings großer Wunsch. Am liebsten wollte die junge Stadtlohnerin nach Afrika. Und genau dorthin, nach Ruanda, fliegt die 18-Jährige am 10. August.
Durch eine Nachricht in der Stufen-WhatsApp-Gruppe hat sie von der Möglichkeit erfahren, als Freiwillige für das Bistum Münster ins Ausland zu gehen. Die Vorbereitungen für dieses Abenteuer sind gerade in vollem Gange. Ein Jahr lang wird Rieke Gehling in einer Schule für Kinder mit körperlicher und geistiger Behinderung in der Hauptstadt Kigali mitarbeiten.
Eine Aufgabe, die perfekt zu ihr passt. Seit 2016 erst als Kind und seit 2021 als Betreuerin hat sie kein integratives Ferienlager der DJK Eintracht Stadtlohn ausgelassen. Und auch als Übungshelferin in einer psychomotorischen Sportgruppe hat Rieke Gehling reichlich Erfahrungen im Umgang mit Menschen mit und ohne Handicap sammeln können. „Das wird mir sicher helfen“, sagt die 18-Jährige und ist sehr gespannt darauf, was sie in Ruanda erwartet.
Nach der Schule wollte Rieke Gehling erst einmal anderes machen als direkt wieder lernen zu müssen: „Ich habe mich beim Bistum beworben – und bin angenommen worden“, erinnert sie sich mit einem Lächeln im Gesicht daran, dass alles sehr, sehr schnell ging.
Zusammen mit einer weiteren Freiwilligen wird sie das Lehrerkollegium unterstützen: „Vormittags werden wir in der Schule sein.“ Nach Schulschluss soll es Spielangebote geben – je nach den körperlichen und geistigen Möglichkeiten der Kinder. Genauere Informationen gibt es für die jungen Erwachsenen aus dem Bistum vor Ort. Beim Einleben helfen werden ihnen die Vorjahres-Freiwilligen, mit denen sie noch eine Woche gemeinsam in Kigali sein werden: „Sie werden uns auch Tipps für den Alltag geben. Wie wir am besten von unserer Wohnung zur Schule kommen? Wo es Sim-Karten fürs Handy gibt?...“
Bei Vorbereitungstreffen und mehrtägigen Seminaren in Münster und Berlin haben sich die Bistumsfreiwilligen intensiv auf den Auslandsaufenthalt vorbereitet: „Wir sind eine tolle Gemeinschaft, in der wir uns prima betreut fühlen.“ Falls es Probleme gibt, wissen Rieke Gehling und ihre Mitfreiwilligen, an wen sie sich wenden können. In der Gruppe haben sie darüber gesprochen, wie bei interkulturellen Konflikten am besten zu reagieren ist und was es in den jeweiligen Ländern an Besonderheiten zu beachten gilt. Alle Situationen ließen sich im Vorfeld sicher nicht durchspielen, doch von den Erfahrungen Ehemaliger können sie profitieren.
Viel gab und gibt es in den Wochen vor der Abreise zu erledigen. Visum und Kreditkarte mussten beantragt werden. Gegen das Corona-Virus und weitere mögliche Erkrankungen sind alle Freiwilligen vor dem Abflug selbstverständlich geimpft. Angst vor Heimweh hat die junge Frau nicht. „Wir werden bestimmt so viel erleben, dass wir keine Zeit für trübe Gedanken haben“, vermutet sie. Trotzdem wird sie ihre Familie und Freunde vermissen: Aber Dank Skype, WhatsApp und anderen Kommunikationsplattformen lässt sich heute auch über tausende Kilometer ganz einfach Kontakt halten.
Besonders gespannt ist die 18-Jährige auf die vielen neuen Menschen, denen sie in den kommenden Monaten begegnen wird. Und natürlich auf die fremde Kultur. Und sie hofft, mit den anderen Freiwilligen an den Wochenenden und in den Ferien reisen zu können, um Land und Leute kennenzulernen. Fest steht für die Stadtlohnerin, dass sie die Monate in Afrika weiterbringen werden. Und ob sie danach wie geplant, eine Ausbildung zur Pharmazeutisch-Technischen Assistentin machen wird... abwarten. Vielleicht wird es doch noch ein ganz anderer Beruf.