Noemi Everding und Ole Middendorf engagieren sich für ein Jahr im Ausland

Noemi Everding aus Buldern und Ole Middendorf aus Dülmen haben etwas gemeinsam. Sie haben beide ihr Abitur in der Tasche und treten bald eine weite Reise an. Sie absolvieren einen Freiwilligendienst im Ausland – wie weitere 27 junge Menschen, die sich ein Jahr lang über das Bistum Münster in Projekten in Afrika oder Lateinamerika engagieren. Doch die beiden 18-Jährigen verbindet noch mehr. Denn ein Auslandsaufenthalt scheint bei ihnen inzwischen so etwas wie eine gute Familientradition zu sein. „Meine drei älteren Schwestern waren im Ausland“, berichtet Middendorf. Und Everding fügt hinzu: „Auch meine beiden Schwestern haben über das Bistum einen Freiwilligendienst absolviert. Eine Schwester haben wir mit der Familie in ihrem Projekt in Tansania besucht. Das hat mich bestärkt, mich auch zu bewerben.“


Während Everding noch ein bisschen Zeit bleibt, sitzt Middendorf schon fast auf gepackten Koffern. Für ihn geht es bereits am 9. Juli mit dem Flieger in Richtung Tansania. Dort wird er im südwestlich gelegenen Sumbawanga gemeinsam mit drei weiteren Freiwilligen das Waisenheim St. Martin Depores und die Berufsschule Vocational Training Center unterstützen. „Ich werde als Aushilfslehrer Mathematik, Informatik und Englisch unterrichten und nachmittags vielleicht noch Sport anbieten“, erzählt der 18-Jährige, der zehn Jahre geturnt hat und gern Basketball spielt. Ihm ist es ein Anliegen, das Leben in einem anderen Land kennenzulernen und über den Tellerrand zu schauen. Doch nicht als Tourist, sondern im täglichen Miteinander. „Wir lernen gerade Kisuaheli, damit wir uns verständigen können. Ehemalige Freiwillige unterstützen uns dabei“, berichtet Middendorf, der Kontakt zu den jungen Menschen hat, die zurzeit in dem Projekt mitarbeiten. „Ich verfolge ihren Blog im Internet und habe auch schon mit ihnen über das Internet gesprochen. Sie haben gute Tipps für uns, was wir mitnehmen müssen und was zuhause bleiben kann“, freut er sich über die Kontakte.


Das Ziel für Noemi Everding ist die Dominikanische Republik. Doch geht es für sie nicht an die Traumstrände, sondern in die Hauptstadt Santo Domingo. Dort wird sie an einer Schule für Kinder mit geistigen Einschränkungen arbeiten. „Die Dominikanische Republik ist ein armes Land, und Menschen mit Behinderungen haben es schwer. In der Schule ‚Rayo del Sol‘ erhalten sie Unterricht und eine Mahlzeit. Es geht darum, ihnen einen Ort zu geben, an dem ihnen Wertschätzung entgegengebracht wird“, hat die 18-Jährige über das Projekt erfahren. Gemeinsam mit einer weiteren Freiwilligen wird sie in der Hauptstadt wohnen, zwei andere sind 30 Kilometer entfernt in Gastfamilien untergebracht. „Ich freue mich total, dass mein Wunsch in Erfüllung geht und ich mich in Lateinamerika engagieren kann“, ist Everding begeistert.
Einig sind sich Ole Middendorf und Noemi Everding, dass es für sie nun der perfekte Zeitpunkt ist, ins Ausland zu gehen. Sie möchten ihren Horizont erweitern. „Ein Jahr weg zu sein, ist sicherlich eine Herausforderung. Aber ich bin mir sicher, dass wir viel lernen und die positiven Erlebnisse überwiegen werden“, sagt Everding. Auf jeden Fall fühlen sich die Beiden durch die Seminare, die sie über das Bistum besucht haben, bestens vorbereitet. „Die vielen Gespräche mit ehemaligen Freiwilligen haben sehr geholfen. Sie haben aus den Projekten berichtet und uns viele Sorgen genommen“, lobt Middendorf die gute Vorbereitung.


Text: Bischöfliche Pressestelle/Michaela Kiepe