Sozialer Dienst für Qualität ausgezeichnet

Ein Jahr lang im Ausland leben: Für viele junge Menschen ist das ein lang gehegter Traum, der oft nach dem Abitur verwirklicht wird. Jedes Jahr nutzen junge Erwachsene die Möglichkeit, über das Bistum Münster ins Ausland zu gehen und sich dort sozial zu engagieren.

 

Dass die Qualität dieses Freiwilligendienstes hoch ist, liegt den Verantwortlichen des Referats "Freiwilligendienst im Ausland" des Bischöflichen Generalvikariats (BGV) jetzt erstmals schwarz auf weiß vor. Sie haben eine Qualitätsprüfung durch die Gütegemeinschaft Internationaler Freiwilligendienst durchlaufen und dürfen nun das zugehörige Gütezeichen führen.

 

"Wir freuen uns, dass gerade Eltern, Verwandte und Bewerberinnen und Bewerber sich so noch einmal von der guten Qualität unseres Dienstes überzeugen können", sagt Joana Gewand vom Referat "Freiwilligendienst im Ausland". In einem externen Verfahren wurden unter anderen die Bereiche Beratung, Vorbereitung, Begleitung, Krisen- und Notfallmanagement sowie die Transparenz der Finanzierung geprüft. Alle zwei Jahre wird die Gütegemeinschaft zukünftig die Prüfung wiederholen. "So wird nicht nur der Ist-Zustand geprüft, sondern wir können unsere Qualität auch weiterhin kontinuierlich verbessern", erklärt Gewand.

 

Johannes Damm aus Münster-Roxel hat sich bereits vor sechs Jahren von der Qualität des Freiwilligendienstes im Bistum Münster überzeugen können. Ein Jahr lang arbeitete er in einer Pfarrei in Mexiko und gestaltete die pastorale Arbeit dort mit. "Das Jahr hat mich gelehrt, alles grundsätzlich aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten", erklärt der 26-Jährige, der heute Rechtswissenschaften in Münster studiert. "Es gibt nicht nur schwarz und weiß, sondern viele Grautöne. Dadurch habe ich einen unglaublichen Facettenreichtum kennengelernt." Deutliche Spuren hätte der Freiwilligendienst bei ihm hinterlassen, reiste er in den vergangenen Jahren doch noch mehrmals nach Mexiko und verbrachte sein Auslandssemester in Spanien, um die in Mexiko gelernte Sprache zu vertiefen. "Ein solches Jahr weitet den Horizont und gibt zumindest einen kleinen Einblick in das, was die Welt zu bieten hat", sagt er.

 

Auch Meike Unland aus Bocholt hat der Freiwilligendienst in Uganda geprägt. Vor drei Jahren ging sie über das Bistum nach Ostafrika, heute studiert die 22-Jährige Soziale Arbeit in Münster. "Durch den Freiwilligendienst bin ich selbstbewusster und selbstständiger geworden", sagt sie. Auch einige ihrer Sichtweisen hätten sich geändert: "Ich denke viel mehr und viel bewusster über globale Zusammenhänge und Nachhaltigkeit nach", erklärt die Studentin.

 

Ein freiwilliges Auslandsjahr können Frauen und Männer zwischen 18 und 28 Jahren im Rahmen des weltkirchlichen Freiwilligendienstes des Bistums Münster absolvieren. Einsatzstellen bietet die Diözese in sozialen Projekten in der Dominikanischen Republik, in Ghana, Mexiko, Namibia, Ruanda, Tansania und Uganda. Mit pädagogischen Vorbereitungs-, Begleit- und Nachbereitungsseminaren unterstützt das Bistum die jungen Menschen im Auslandsjahr. Eigene Kosten entstehen den Freiwilligen in der Regel nicht. Es wird erwartet, dass jeder Freiwillige sich einen Unterstützerkreis aufbaut, der die Sozialprojekte finanziell fördert.

 

Text und Foto: Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann